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„Es ist sehr tröstlich für mich, zu wissen: ich bin nicht allein.“

11.10.2025

Zum Welthospiztag erzählt Sylvia Ruland über ihre Aufenthalte im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar

„Ich habe sehr lange gehadert, bis ich gesagt habe: wir probieren das mal. Im Nachhinein hätte ich es früher machen sollen.“ So blickt Sylvia Ruland aus Vettweiß auf ihren ersten Besuch im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe zurück. Dort ist sie seit mittlerweile elf Jahren regelmäßig mit ihrem erkrankten Sohn Philipp zu Gast – für eine Auszeit vom Alltag, für den Austausch mit anderen Familien und für die Vorbereitung auf das, was kommen mag. Zum Welthospiztag am 11. Oktober erzählt sie von ihren Erfahrungen in Deutschlands ältestem Kinderhospiz. 

Warum haben Sie sich so schwergetan, den ersten Schritt in ein Kinderhospiz zu wagen?

„Ich hatte vor allem Bedenken, ob das „Balthasar“ etwas für Philipps Bruder Andreas ist. Er war damals 12 Jahre alt, fast 13. Ich habe dann versucht, ihm das zu erklären, ihn darauf vorzubereiten, dass wir andere kranke Kinder treffen werden. Und dass nicht ganz klar ist, was da genau auf uns zukommt.

Unser erster Besuch war an einem Freitag, ich werde es nie vergessen. Ich kam in den Aufenthaltsbereich, in dem alle an einer langen Tafel zusammensaßen und wurde total herzlich begrüßt von Menschen, die uns völlig fremd waren. Da haben wir uns sofort wohlgefühlt.“

Der diesjährige Welthospiztag hat das Motto „Heimat für alle“.

 „…was ich sehr schön finde. Das „Balthasar“ ist ein zweites Zuhause für uns, dank der Umgebung, der Atmosphäre und vor allem wegen der Menschen. Das ist das, was ich so schätze: dieses familiäre. Und es war mir unendlich wichtig, dass auch Andreas als gesunder Bruder von Philipp eine Anlaufstelle hat. Er hat zuhause nie über seine Probleme gesprochen, aber im „Balthasar“ konnte er das.

Zu diesem Gefühl von Heimat tragen auch die anderen Familien bei. Weil man aus diesen Freundschaften einfach so viel mitnehmen kann. Weil ich mich verstanden fühle und wir alle im gleichen Boot sitzen.“

Gibt es besondere Erlebnisse, die Sie mit Ihren Besuchen im Kinder- und Jugendhospiz Balthasar verbinden? 

„Ich habe hier miterleben dürfen, wie Trauerbegleitung eigentlich aussieht. Man beschäftigt sich ja doch mit der Frage, wie wird es vielleicht bei einem selbst mal sein. Und ich fand das sehr tröstlich zu sehen, wie gut man doch aufgefangen wird. Ich könnte mir für uns nichts Anderes vorstellen.“

Viele Menschen hören das Wort Kinder- und Jugendhospiz und denken automatisch an Sterben und Abschiednehmen. Wie erleben Sie das?

„Es gibt viel zu viele Vorurteile. Jeder kennt Erwachsenenhospize, aber kaum jemand weiß, dass die Arbeit in Kinder- und Jugendhospizen eine ganz andere ist. Ich weiß nicht, was die Leute sich vorstellen: ein dunkles Haus, in dem alle weinend in der Ecke sitzen?

Wie oft hören wir „oh, geht’s dem Philipp so schlecht?“, wenn wir erzählen, dass wir nach Olpe fahren. Aber so ist es nicht. Philipp geht’s gut und genau deshalb fahren wir. Wir nehmen uns eine Auszeit. Und diese Aufenthalte sind auch deshalb so wichtig, damit sich beide Seiten kennenlernen können. Wenn der letzte Weg bevorsteht, kennt man sich. Es ist sehr tröstlich für mich zu wissen, dass ich nicht allein sein werde in der Situation. Es gibt hier Menschen, die mich kennen und wissen, wie sie mir helfen können. Es gab schon Situationen, in denen ich dachte, dass Philipp es nicht schafft. Da war ich mir sicher: im „Balthasar“ sind wir gut aufgehoben.“

Die Aufenthalte im Kinder- und Jugendhospiz sind zeitlich begrenzt. Wie sieht Ihr Alltag zuhause mit Philipp aus?

„Insgesamt kann ich sagen: Philipp hat mich zu einem deutlich positiveren Menschen gemacht. Früher war das Glas für mich immer halbleer. Philipp hat mir gezeigt, dass in dem Glas noch eine Menge Wasser ist. Ich habe gelernt, andere Prioritäten zu setzen.

Bei Aufenthalten im „Balthasar“ ist der größte Unterschied zu zuhause, dass wir unbeschwert sein können. Ich kann die Pflege abgeben und damit auch ein wenig die Verantwortung. Das ist das Beste vom Ganzen, dass man sich hier als Mensch fühlt und nicht als Pflegeperson.“

Mutter kniet neben ihrem Sohn im Rollstuhl